Der Juni ist Marderzeit! Gehen paarungswillige Steinmarder-Männchen auf Brautschau, sind leider auch Autokabel und Dämmmatten nicht sicher. Marderbisse und deren Folgen zählen zu den häufigsten Schäden der Autoversicherer.
Würde man die Deutschen nach ihren Lieblingstieren fragen, der Marder gehörte sicher nicht dazu. Zwar sind die flinken Tiere, die zu den Hundeartigen zählen, durchaus possierlich anzuschauen mit ihrem buschigen Fell und der spitzen Schnauze. Wenn sie nur nicht die Angewohnheit hätten, in Autos zu randalieren und sich dort in Kabeln festzubeißen. In Zahlen: Mehr als 214.000 Marderschäden regulierten die Versicherer 2017 und mussten in Summe mehr als 74 Millionen Euro erstatten, so berichtet der Branchenverband „GDV“.
Im Juni sind die Autos besonders gefährdet. Dann nämlich beginnt für die Steinmarder die Paarungszeit und so manches Männchen macht sich auf die Suche nach einem Weibchen. Dass dabei auch viele Autos bedroht sind, ist Folge ihres Sozialverhaltens:
Einerseits finden es Marder im Raum unter der Motorhaube schön kuschelig und gemütlich: speziell nachts, wenn es noch kalt sein kann. Andererseits mögen speziell die Männchen überhaupt keine Konkurrenz. Wenn sie ihr Revier neu abstecken, markieren sie es mit ihrem Duft — und der Geruch eines fremden Tieres versetzt die kleinen Machos in pure Raserei. Sie beißen wild um sich, um den Konkurrenten zu vertreiben: dumm, wenn dabei Autokabel und Dämmmatten in der Nähe sind.
Teilkasko zahlt, aber…
Ist das Kabel erst einmal durchgebissen, kommt in der Regel die Teilkasko-Versicherung für den Schaden auf. Im Vertrag sollte aber genau nachgelesen werden, ob das der Fall ist und auch Folgeschäden abgesichert sind. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn der Motor aufgrund eines defekten Kabels Öl verliert und deshalb kaputtgeht. Oder schlimmer noch, dass Bremsschläuche beschädigt sind und deshalb etwas bei der Fahrt passiert. Hier verzichtet manch billiger Tarif zum Dumping-Preis auf den Schutz von Folgeschäden. Auch ist die Ersatzleistung bei vielen Versicherern sehr begrenzt, wobei es große Unterschiede geben kann. Ein Totalschaden des Motors ist bei solchen Defekten aber nicht ausgeschlossen.
Allerdings ist es natürlich besser, wenn das Auto gar nicht erst Schaden nimmt. Hier bieten zum Beispiel spezielle Ummantelungen für gefährdete Kabel Schutz. Auch eine regelmäßige Motorwäsche wirkt vorbeugend, um Geruchsspuren zu beseitigen: Wenn sie auch die Umwelt belasten. Spezielle Ultraschallgeräte können die Tiere ebenfalls abschrecken, da sie nervige Töne absondern: zum Glück für den Menschen kaum wahrnehmbar.