Das Risiko berufsunfähig zu werden wird von vielen Deutschen unterschätzt. Knapp 60 Prozent nehmen demnach an, dass nur etwa jeder Zehnte vorzeitig seinen Beruf aufgeben muss. Die wirklichen Zahlen sind viel drastischer.
Viele Menschen unterschätzen das Risiko einer Berufsunfähigkeit. Sechs von zehn Deutschen schätzen laut einer Umfrage, dass nur etwa jeder zehnte Bürger vorzeitig seinen Job aufgeben muss. Das ergab die Umfrage eines Versicherers in Kooperation mit dem Focus, für die 4.262 Personen befragt wurden.
Fakt ist: Das Risiko ist weit größer. Einer von vier Beschäftigten muss aufgeben, weil es im Beruf nicht mehr weitergeht. Immerhin haben vierzig Prozent das Risiko richtig eingeschätzt. Und eine weitere Zahl sollte aufhorchen lassen. Laut Versicherungsdachverband GDV sind die Menschen im Schnitt 47 Jahre alt, wenn sie erstmals eine Leistung ihres Berufsunfähigkeitsversicherers erhalten. Da haben sie noch rund ein Drittel ihres Berufslebens vor sich!
Entsprechend ist es wichtig, sich mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung abzusichern. Denn das Ausscheiden aus dem Beruf bedeutet oft auch den Verlust von Lebensqualität, weil man den gewohnten Standard nicht aufrecht erhalten kann. Und das betrifft keineswegs nur Menschen mit schwerer körperlicher Arbeit wie Bauarbeiter oder Dachdecker. Wichtigste Ursache für das Ausscheiden sind psychische Erkrankungen: Beinahe jeder dritte Neurentner erhält nach Zahlen der Versicherungswirtschaft aufgrund einer psychischen Erkrankung seine BU-Leistung. Damit ist die Psyche häufigste Ursache!
Weil der Antrag auf BU-Schutz komplex ist und viele Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen, empfiehlt es sich, einen beratenden Versicherungsexperten hinzuzuziehen. Auch deshalb, weil im Zweifel die Krankenakte der letzten Jahre recherchiert werden muss. Ein Versicherer kann wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht vom Vertrag zurücktreten und die Leistung verweigern, wenn ein Verbraucher im Antrag falsche Angaben machte. Das untersuchen die Gesellschaften aber aus Kostengründen erst, wenn der Ernstfall eingetreten ist und man eine BU-Rente beantragt. Hier sollte man besser sorgfältig vorgehen.